Einbruchs Zahlen steigen weiter: Warum immer mehr Wohnungen zum Ziel von Einbrechern werden

Aktuelle Zahlen, Ursachen und effektive Strategien zum Schutz vor Einbrüchen

19.02.2025 Von Elisabeth

Freie Mitarbeiterin der BZ

In den letzten Jahren hat die Kriminalität in Deutschland wieder zugenommen, insbesondere Wohnungseinbrüche haben sich seit 2020 gehäuft. Die jüngsten Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik zeigen einen deutlichen Anstieg. Doch während die Politik reagiert und teilweise Fördermittel bereitstellt, bleibt die Frage offen: Reicht das aus? 

Die Zahlen

Nach Jahren des Rückgangs verzeichnet Deutschland wieder mehr Wohnungseinbrüche. Während 2022 nur etwa 65.000 Einbrüche gemeldet wurden, steigen die Zahlen bis 2023 auf rund 77.800 Fälle (Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2023).

Auch andere Formen des Diebstahls nahmen zu: So wurden 101.024 Keller- und Dachbodendiebstähle erfasst, was einer Zunahme von 26,4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

 

Der finanzielle Schaden durch Einbrüche ist enorm. Allein im Jahr 2023 belief sich der Wert des gestohlenen Diebesguts auf 269,4 Millionen Euro – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu 206,6 Millionen Euro im Jahr 2022.

Einbrecher verschaffen sich in den meisten Fällen über leicht zugängliche Fenster oder ungesicherte Türen Zutritt zu Wohnungen und Häusern.

 

 Doch es gibt eine positive Entwicklung: Fast die Hälfte aller Einbrüche (46,3 %) scheiterte im Jahr 2023 an vorhandener Sicherungstechnik. Diese Statistik zeigt, dass präventive Maßnahmen wie Alarmanlagen, Sicherheitsschlösser und verstärkte Tür- und Fenstersicherungen eine große Wirkung haben.

Dennoch unterschätzen viele Menschen die Gefahr. Einer Umfrage zufolge gaben 16 % der Befragten an, bereits Opfer eines Einbruchs gewesen zu sein. Bei 12 % wurde der Einbruch sogar erfolgreich durchgeführt. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit, sich aktiv mit dem Thema Einbruchschutz auseinanderzusetzen.

Was die Politik tut

Auch hat die Politik die Gefahr der zunehmenden Einbrüche erkannt und bietet verschiedene Maßnahmen an. Die KfW-Bank unterstützt den Einbau von Sicherheitsmaßnahmen mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen-Kredit“. Während es in der Vergangenheit direkte Zuschüsse gab, sind diese mittlerweile weggefallen. Stattdessen gibt es nur noch zinsgünstige Kredite, die eine Hürde für viele BürgerInnen darstellt, die keine zusätzlichen Schulden auf sich nehmen wollen. 

Auch die Polizeibehörden informieren regelmäßig über Einbruchsschutz und geben Ratschläge und Maßnahmen zur Sicherheitsvorkehrungen weiter, die Prävention liegt jedoch bei jedem Bürger selbst. Die steigenden Einbruchszahlen zeigen, dass diese Maßnahmen oft nicht ausreichen, da Einbrecher immer professioneller werden und gezielte Schwachstellen ungesicherter Häuser und Wohnungen nutzen. 

Die Realität 

Die Realität ist ernüchternd: Die Polizei kann nicht überall sein und viele Einbrüche bleiben unaufgeklärt. Wer sich schützen will, sollte demnach selbst aktiv werden. Moderne Alarmanlagen bieten heute mehr Sicherheit denn je und schrecken potenzielle Täter oft schon im Vorfeld ab. Einbrüche können dadurch in Echtzeit registriert werden und an Sicherheitsdienste oder die Polizei gemeldet werden. Dank smarter Techniken lassen sich Alarmanlagen heute einfach per App steuern und mit anderen Sicherheitsmaßnahmen wie Überwachungskameras oder Bewegungsmeldern kombinieren. 

 

Kein Haushalt ist daher vollkommen vor der Gefahr eines Einbruchs sicher und obwohl die Politik zwar stellenweise reagiert, sind die Förderungen begrenzt und setzen oft Eigeninitiative voraus. Wer sich wirklich sicher sein will, sollte deshalb selbst in Einbruchschutz investieren. Eine Alarmanlage ist dabei eine der effektivsten Maßnahmen und schützt nicht nur Hab und Gut, sondern auch das eigene Sicherheitsgefühl.



 

Hören Sie Wachmann24 Deep Dive: Die Psychologischen Folgen von Einbrüchen 

Poster

Zurück zur Homepage